ON PRINTED MATTERS
Herzliche Einladung zur Midissage mit Artist Talk!
Donnerstag, den 2.10.2025, 18 Uhr
Katrin Kamrau im Gespräch mit Sarah Van Marcke
außerdem neue Beiträge von:
Mirja Busch, Dörte Eißfeldt, Liesbet Grupping, Anika Schwarzlose, Dries Segers, Hristina Tasheva, sowie Andreas Hildebrandt
Ausstellung: 29.8.- 1.11.2025
OPEN CALL for your Artist Books!
Sei am 31.10.2025 und 1.11.2025 zur Finissage der Ausstellung mit dabei. Schick uns ein Ultra-Kurzproposal deines Künstler*innenbuches mit folgenden Angaben (siehe PDF zum Download) bis zum So, den 19.10.2025 an mail@galerieursulawalter.de.

ON PRINTED MATTERS
Artist Books, Self—Publishing & offene Riso—Werkstatt
Eine Ausstellung zu künstlerischem Publizieren in Kooperation mit malenki.net, dem Herbarium Riso, Berlin und dem Risographen SF Walter. Die Ausstellung zeigt mit einem Wechsel in der Mitte der Laufzeit Publikationen, Zines und künstlerische Beiträge von
Franziska Brandt, Moritz Grünke, Gloria Glitzer, malenki.net, Mirja Busch, Dörte Eißfeldt, Liesbet Grupping, Katrin Kamrau, Franziska Klose, Oliver Leu, Sarah Van Marcke, Christian Nappert, Robert Schlotter, Anika Schwarzlose, Dries Segers, Hristina Tasheva, Bertram Haude, Andreas Hildebrandt und Jochen Stankowski
malenki.net ist eine Plattform für selbstverlegte Künstlerpublikationen und Editionen in kleinen Auflagen. 2010 von Katrin Kamrau und Robert Schlotter als peer-to-peer-Initiative gegründet, unterstützen sie Künstler*innen bei ihren Projekten. Mit ihrem inhaltlichen Programm bewegt sich malenki.net an der Schnittstelle von zeitgenössischer Bildender Kunst, Fotografie und künstlerischem Publizieren. Sie bieten aktuell etwa 170 Titel von rund 80 Künstler*innen und Fotograf*innen aus verschiedenen Sprachräumen an, darunter Englisch, Französisch, Deutsch, Niederländisch und Japanisch.
Sarah Van Marcke (1984, BE) ist eine in Antwerpen (Belgien) lebende Künstlerin und Researcherin. Sie studierte Fotografie an der Luca School of Arts in Brüssel und absolvierte den postakademischen Masterstudiengang „Research in Art and Design“ am Sint Lucas College in Antwerpen. Ihre künstlerische Praxis umfasst die Entwicklung von Methoden und Strategien zur Erforschung von Geschichte und Biotopen. Die Künstlerin arbeitet mit Fotografie, grafischen Techniken, Video und Installation. Sarah Van Marcke unterrichtet und promoviert derzeit am LUCA in Brüssel.
In ihrem Künstlergespräch in der Galerie Ursula Walter gibt Sarah Van Marcke Einblicke in ihre aktuelle Forschung „Dear Anne“ und in die ausgestellten Künstlerpublikationen „Errors and Residuals“.
„Dear Anne" ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit Walton Hall, dem weltweit ersten Naturschutzgebiet, das Charles Waterton Anfang des 19. Jahrhunderts im Vereinigten Königreich gründete. Ursprünglich als ummauertes und geschütztes Vogelschutzgebiet gedacht, beherbergt es heute einen exklusiven Golfclub. In einer Reihe von Videos, die als Briefe an Watertons Frau Anne präsentiert werden, untersucht Sarah Van Marcke, wie diese Landschaft unsere Vorstellungen von Natur, Besitz und Geschichte offenbart. "Dear Anne" hinterfragt das Naturschutzgebiet als konstruierten Raum, in dem Fürsorge, Kontrolle und Ausgrenzung eng miteinander verwoben sind.
„Errors and Residuals“ ist eine fortlaufende Reihe kleiner Künstlerpublikationen von Sarah Van Marcke, in denen sie das Archiv von Ignace D.K. erforscht, einem Mann, den sie nie persönlich kennengelernt hat. Ignace starb 2013, wenige Monate bevor ihre Eltern in das Haus im Wald zogen, das sein Zuhause war. In diesem Haus entdeckte Van Marcke Ignaces Universum, perfekt organisiert, geordnet und orchestriert. Alles, was zurückgelassen wurde, geschah aus einem bestimmten Grund; er stellte sicher, dass auch nach seinem Tod alles so blieb, wie es seiner Meinung nach sein sollte. Van Marcke nutzt das Archiv, um über unseren Drang nach Kontrolle zu sprechen und über die Strategien, die wir entwickeln, um uns vor der Kontingenz der Existenz zu schützen.
Das Herbarium Riso ist eine öffentliche Archiv- und Forschungsinitiative zu Risographie und Schablonendruck-Erzeugnissen wie (Künstler*innen-)Publikationen, Schallplatten, Zines, Ephemera und Farbkarten. 2010 begannen Franziska Brandt und Moritz Grünke (we make it & Gloria Glitzer) damit, diese besonderen Druckerzeugnisse zu sammeln. Die vollständig eigenfinanzierte Initiative setzt dabei auf Tausch, Ankäufe und Spenden. In den meisten Fällen bedeutet „Schablonendruck“ den Druck mit einer Risograph- (kurz: Riso-) Maschine. Bis heute umfasst das Archiv über 3.600 Publikationen sowie zahlreiche Ephemera und Farbkarten.
Seit Januar 2025 druckt die Riso-Maschine SF Walter alle Drucksachen der Galerie Ursula Walter. Das Druckverfahren erzeugt eine Siebdruck ähnliche Textur mit satten Farben und leichten Versätzen. Es arbeitet dabei mit Sojaöl-basierten Tinten und Schablonen aus Reispapier und gilt als umweltfreundlicher als alle anderen Drucktechniken. SF Walter steht für die Laufzeit der Ausstellung nach Vereinbarung als offene Riso-Werkstatt im Ausstellungsraum der Galerie bereit.
Die Ausstellung wird gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Das Jahresprogramm der Galerie Ursula Walter wird gefördert vom Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden.